Markus Salcher ist der Routinier im österreichischen Team für die Paralympics in Peking (ab 4. März). Nach Vancouver 2010, Sotschi 2014 und Pyeongchang 2018 vertritt er Rot-Weiß-Rot zum vierten Mal auf der größten Bühne des Parasports. Großes Ziel ist eine Medaille.
Im Lauf der Saison kam der Kärntner immer besser in Form. Höhepunkt war Doppel-Gold bei den Weltmeisterschaften in Hafjell in Abfahrt und Super-G. In den beiden Speed-Disziplinen zählt Salcher auch im Yanqing Alpine Center zum engsten Favoritenkreis. Die Strecke könnte dem 30-Jährigen entgegenkommen: „Mit dem trockenen Schnee komme ich eigentlich ganz gut zurecht, auch mit der zu erwartenden Kälte kann ich umgehen. Die Schneebedingungen sind am ehesten mit Nordamerika vergleichbar. Wie für die meisten, ist der paralympische Kurs in China aber auch für mich Neuland. Bisher kennen wir nur die TV-Bilder von Olympia“, so Salcher. Sein eigener Servicemann bekam bereits einige Informationen zur Schneebeschaffenheit vom Servicemann der Slalom-Silbermedaillengewinnerin und Team-Olympiasiegerin Katharina Liensberger.
Am heutigen Freitag trat Salcher gemeinsam mit einem Großteil der ÖPC-Delegation die Reise nach China an. Die Coronatestungen im Vorfeld sind allesamt negativ gewesen. Im Rahmen der sportlichen Vorbereitung absolvierte Salcher mit dem Team zuletzt noch eine Trainingswoche in Saalbach-Hinterglemm, wo während der Semesterferien auch Speedeinheiten möglich waren. „Das ist keine Selbstverständlichkeit“, merkte der Kärntner an. Bei der Verabschiedung des österreichischen Paralympics-Aufgebots durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen durfte Markus Salcher stellvertretend für die Athletinnen und Athleten den Eid sprechen. „Das war eine große Ehre“, betonte der 30-Jährige.
Das Gefühl von Erfolgen bei den Paralympischen Spielen kennt Salcher bereits. Die beiden Goldmedaillen 2014 in Sotschi in Abfahrt und Super-G zählt er zu den emotionalsten Momenten seiner Karriere. Hinzu kam in Russland noch Bronze im Riesentorlauf, vier Jahre später ließ er in Pyeongchang noch jeweils Bronze in Abfahrt und Super-G folgen. Als fünffacher Medaillengewinner bei Paralympics ist das Ziel deshalb klar: „Ich möchte wieder eine Medaille gewinnen. Aber das wird nicht einfach“, weiß der Kärntner, der zusätzlich zu den üblichen Hauptkonkurrenten rund um den Franzosen Arthur Bauchet auch den Chinesen Liang Jingyi auf der Rechnung hat. Letzterer hat zu Beginn der Weltcup-Saison in Steinach am Brenner mit einem Podestplatz aufhorchen lassen und ist dann bei den weiteren größeren Rennen nicht mehr in Erscheinung getreten.
Insgesamt ist Österreich in China mit 22 Aktiven vertreten (16 Para-Sportler + 6 Guides). Eröffnet werden die Spiele am 4. März im berühmten Pekinger Vogelnest, wo sie am 13. März mit einer feierlichen Schlusszeremonie auch zu Ende gehen werden. Abfahrt und Super-G, Salchers Paradedisziplinen, stehen gleich an den ersten beiden Wettkampftagen (5. und 6. März) auf dem Programm.